Ferien = Reisen

Akwaaba im neuen Jahr und zurück auf unserem Blog !

Am 07.12.2021 war es soweit, das Schuljahr in Ghana war zu Ende und die großen Ferien standen vor der Tür. Für uns hieß das: Reisen und die Küste Ghanas entdecken und kennenlernen. Also haben wir unsere riesen Rucksäcke gepackt und sind mit allem für die nächsten drei Wochen Nötigen in Richtung Küste gestartet. Eine Reise mit unzähligen Highlights und einigen Hindernissen wartete auf uns…

Nach einer kleinen Messe morgens bei der unser Father, Monsignor, uns segnete und einen Reisesegen aussprach, ging es los !

Die Trotro-Fahrt hat den ganzen Tag gedauert und bereits ein erstes Hindernis beinhaltet, da wir nahe der Grenze zu Togo unterwegs waren und Mitarbeiter des Immigration-Offices sieben Obronies in einem Trotro zuerst nicht ganz getraut haben. Dennoch kamen wir abends müde, aber zufrieden an und der Urlaub konnte beginnen. 

Unser erster Stop war ein kleines, aber sehr schönes Örtchen im Osten Ghanas. 

Endlich am Meer haben wir den ersten Tag natürlich auch dort verbracht. An einem wunderschönen Strand mit Palmen und herrlichen Wellen, war das allererste was wir gemacht haben, ein Wettrennen ins Meer. Wir konnten unsere Situation kaum fassen, im Dezember in Ghana bei 30 Grad im atlantischen Ozean zu schwimmen ! Nach einem entspannten ersten Strandtag ging es am nächsten Tag weiter. 

Die nächsten Tage verbrachten wir in Ada, wo der Volta-See ins Meer mündet. Hier haben wir in kleinen Bambushütten im Sand gewohnt und konnten bei Meeresrauschen einschlafen und aufwachen. Bei einer Bootstour auf dem Volta-See haben wir eine Rumfabrik besichtigt, bei welcher uns von einem Einheimischen der genaue Prozess und die Arbeit der Menschen erklärt wurden. Natürlich durften/mussten wir im Anschluss auch eine kleine Verkostung machen. Danach haben wir an einem kleinen Hafen gehalten und sind dort ein bisschen über den Markt geschlendert. 

Weiter ging unsere Tour durch Accra, wo wir unser bestätigtes Arbeitsvisum abholen konnten. Jetzt haben wir endlich unsere Reisepässe wieder und können in Ruhe weiterreisen.

Unser nächster Halt war in Winneba, wo wir den Tag in einem natürlichen Pool aus Steinen ausklingen lassen haben. Am nächsten Tag haben wir Besuch von einem deutschen Freiwilligen bekommen, der in der Nähe ein FSJ macht und einen Strandtag mit Wanderung zu einer Lagune mit uns unternommen hat. Am letzten Tag hier wurden wir eingeladen, den Fischern früh morgens bei der Arbeit zuzusehen und durften sogar bei Sonnenaufgang mit dem Boot mit auf‘s Meer hinausfahren. 

Das nächste Highlight unserer Reise war unser Aufenthalt in Cape Coast / Elmina. In beiden Orten haben wir die alten Sklavenburgen besichtigt. Bei einer Führung konnten wir weitere tiefe Einblicke in die Geschichte und Vergangenheit Ghanas gewinnen, was für uns alle sehr interessant war. Ebenfalls in Erinnerung geblieben ist uns in Elmina der kleine süße Fischerhafen. Abends haben wir auf dem Turm der Burg in Elmina bei Sonnenuntergang gepicknickt. 

Danach haben wir eine Nacht in einem Baumhaus im Kakum-Nationalpark geschlafen. Tagsüber haben wir eine Tour über Hängebrücken gemacht und konnten so den Regenwald von oben bei Tag erkunden. Durch die Übernachtung war es uns möglich auch einen Night- und Early-Morning - Walk zu machen und somit einmal den Regenwald bei Nacht und völliger Dunkelheit und zum anderen früh morgens beim aufwachen beobachten und erleben zu können.

Unsere Reise ging weiter nach Busua, einem kleinen Örtchen, welches fürˋs Surfen bekannt ist. Wir haben hier entspannte Strandtage mit einem kleinen Wandertrip in den nächsten Ort und zu einer Felsformation in der Brandung am Golf von Guinea. Dort konnten wir auf den Felsen herumklettern und die tolle Aussicht von oben genießen. Abends gab es am Strand eine Strandparty mit einem kleinen Bonfire und einer Akrobatik- und Feuershow, um die Weihnachtstage einzuläuten, bei welcher wir erneut andere deutsche Freiwillige getroffen haben.

Der letzte Stop unserer Reise und für viele von uns mit das Highlight der Ferien, war unser Aufenthalt in der Ecolodge in Cape Three Points. Der Tag des 24. Dezembers hat für uns früh morgens damit begonnen, frisch geschlüpfte Babyschildkröten in der Rettungsstation einzusammeln und ins Meer freizulassen. 

Ein für uns perfekter Start in die Weihnachtstage, obwohl Weihnachten in Ghana erst am 25. Dezember wirklich gefeiert wird. Dementsprechend haben wir den Tag ganz entspannt am Strand und mit Weihnachtstelefonaten mit der Family verbracht. 

Weihnachten in Ghana bleibt für uns alle auf Grund verschiedenster Ereignisse für immer besonders in Erinnerung. Zum einen, weil wir an Weihnachten in Ghana surfen waren. Für einige von uns die erste Surfstunde. Es hat mega viel Spaß gemacht sich in die Wellen zu stürzen und das Gefühl das erste Mal auf einer Welle zu stehen ist unbeschreiblich schön und frei. Zum anderen gab es abends ein von der Lodge organisiertes Christmasdinner mit 5-Gänge-Menü und Party. Mitten während des Dinners, welches unter freiem Himmel stattfand, hat es plötzlich angefangen zu regnen und alle mussten eng zusammen und der kleinen Partyhütte Platz finden. Das hat das Gefühl von Zusammenhalt und gemeinsam feiern nochmal verstärkt, denn jeder hat mitgeholfen, sodass alle ein besonderes Weihnachtsessen genießen konnten. Wie der Besitzer uns nachher erzählt hat regnet es eigentlich, da ja momentan Trockenzeit ist nicht, aber es sollte eben ein unvergessliches Weihnachten werden. Für das richtige Weihnachtsfeeling haben wir sieben untereinander gewichtelt und somit hat jeder eine kleine Weihnachtsüberraschung bekommen. Es war ein wunderschöner Abend und ein besonderes Weihnachten in Ghana! 
Der Leuchtturm in Cape Three Points ist der südlichste Punkt Ghanas und deshalb haben wir uns am nächsten Tag auf den Weg dorthin gemacht und konnten sogar hochsteigen und die Aussicht genießen. 

Nach drei Wochen hat sich unsere Reise dann dem Ende zugeneigt und wir haben uns auf den Rückweg gemacht. 

Wir blicken gerne auf drei Wochen Natur entdecken, Menschen kennenlernen, neue Geschichten hören und gemeinsame Zeit zurück und hoffen euch einen kleinen Einblick gegeben haben zu können.